Montag, 1. September 2008

Die Nacht, die in der Tequilla Flasche verschwand

Samstag, 30.08. Fassanstich um 10:00 Uhr bei strahlend blauem Himmel. Das Probebier schmeckt vorzüglich, die Vorfreude steigt. Gemütlich werden die letzten Vorbereitungen getroffen.. der Tag kann kommen.

14:50 Uhr. Im voll aufgebrezeltem "ich-mach-mich-fein" Outfit steht meine Nachbarin (86) am Gartentor und begehrt Einlass zum Kaffee. Erstaunlich, was so mache Frauen an Goldschmuck ihr Eigen nennen. Selbst meine sonst so genügsame Liebste wirft den ein oder anderen neidischen Blick über den Tisch.

16:00 Uhr. Innerhalb kurzer Zeit habe ich nun auch die Bewohner der anderen angrenzenden Häuser in meinem kleinen, aber gemütlichen Biergarten sitzen. Das Konzept scheint aufzugehen, die Ersten brechen nach einen höflichen Pflichtkaffee + Stückchen Kuchen wieder auf und wünschen einen gemütlichen Abend.

19:00 Uhr. Der Spiessbraten rollt an. So nach und nach trudeln auch die anderen Gäste ein. Erstaunlicherweise hat irgendwie jeder ein oder mehrere Flaschen dabei. Ob die befürcht haben, bei mir würde es nix zu trinken geben? Darauf zapfe ich mir erst Mal nen neues Bier.

19:30 Uhr. Meine alten WG-Buddys rollen an. Schön das ihr da seit Jungs. Beim Essen gemütlich im Schatten sitzen und über alte Tage plauschen. Weitere Biere. Das Leben ist schön.

20:00 Uhr. Zur Verdauung und zum Andenken an alte Tage öffnen wir den Tequilla und trinken den - selbstverständlich ohne den ganzen Schnick Schnack wie Salz und Zitrone - wie es sich für Männer gehört: langsam aber stetig.

21:00 Uhr. Die Sitzplätze werden immer voller. Der ein oder andere Gast auch. Jedoch muss auch ich Opfer bringen. Merke: das Leben ist immer noch schön, aber manchmal auch anstrengend.

22:00 Uhr. Es fällt schwer, allen Gästen die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen. Also beschränke ich mich auf eine herzliche Begrüssung, verweise ansonsten einfach auf die Zapfanlage und das Buffet, und setze mich dann wieder an den Tisch. Noch nen Tequilla?

00:00 Uhr. Als meine Tochter die langen Wunderkerzen findet und sogleich ausprobieren muss, schlagen die Dummschwätzer-Gene meines Vaters durch. Gottseidank bemerke ich schnell, das ich für die ganz große Rede bereits zu betrunken bin, und beschränke mich auf gefühlte 2 Minuten. Schön, das ihr alle da seit. Prost! Das wievielte Bier war das jetzt eigentlich?

02:00 Uhr. Die ersten Gäste verschwinden nach und nach. Um mich herum wird es aufgrund des Tunnelblickes langsam dunkler. Daran ändert auch das aufgehobene Tischfeuerwerk von Sylvester nix. Boah, das Leben ist doch wirklich anstrengend. Mit einem Bedauern trinke ich mit meinem alten WG-Buddy den letzten Tequilla. Endlich ist die Flasche leer. Gottseidank leistet mir mein Gegenüber im Suff Gesellschaft. Jetzt verlagern wir einen Teil der Gesellschaft nach drinnen. Mal die Konsole anwerfen und schauen wir gut wir beim Singstar abschneiden.

03:00 Uhr. Mit glasigen Augen schleppe ich mich durch die Gegend. Zu hochgeistigen Gespräche bin ich nicht mehr fähig. Belassen wir es also bei den gleichnamigen Getränken. Das Leben ist eine dreckige Hure. Findet zumindestens die Leber.

08:45 Ich erwache völlig erschöpft und immer noch total breit in meinem Bett. Die beste Ehefrau von allen liegt leise vor sich hin dusselnd neben mir. Vorsichtig schaffe ich mich die Treppen nach unten. In der Küche trifft mich dann der erste Schlag. Wie sieht´s denn hier aus? Dann ein Blick auf die Terasse und den Garten. Ach Du Scheisse. Ob sich der Rasen noch mal erholt? Mein Sohn sieht mich, und drückt mir mit einem verständnisvollen Grinsen das erste Aspirin + C in die Hand.

08:50 Ich muss mich noch mal hinlegen. Das geht gar nicht.

08:55 Das Aspirin war wohl doch keine so gute Idee. Während mir das "+ C" wieder aus dem Gesicht fällt, denke ich an alle meine Sünden. Nie mehr Tequilla. Dafür noch mal ins Bett.

14:00 Uhr. Die Frauen haben das größte Chaos beseitigt, dem Himmel sei Dank. Jetzt nur keine hektischen Bewegungen. Auf keinen Fall den Kopf tiefer halten wie der Rest vom Körper. Das Leben kann wieder langsam beginnen.

22:00 Uhr. Erschöpft falle ich ins Bett. Das war jetzt der 40.ste Geburtstag. Die nächsten 10 Jahre darf also keiner mehr ne Party erwarten. Schön das alle da waren und ihren Spass hatten. Mal sehen, was jetzt noch im Nachgang noch für peinliche Bilder auftauchen.

splitter

1 Kommentar:

Frau Schmidt hat gesagt…

Also mit den Zeiten hast du auch einiges durcheinander gebracht, glaube ich :-D Aber war ne schöne Party und das Essen war wirklich sehr lecker! Ich hab bald meinen 30. vor mir - mal sehen, was da so auf mich zukommt...